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… ein Pas de deux mit der M65 …

Tag 16: bis Rishton, vor der Rishton Bridge, ca. 12 Meilen, 3 Swing Bridges. Wetter: leicht bedeckt, sehr windig, Temperatur gefühlt 10°C (auch wenn das die Einheimischen hier überhaupt nicht berührt).

///change.tops.sides

Die Kanal mäandriert dem Hügel entlang. Gelegentlich fahren wir durch ehemalige oder aktuelle Industriegebiete aber schon um die nächste Kurve liegt das nächste Feld mit Pferden, Schafen, Gänsen oder Golfern.

Ex-Industriegebiete ersichtlich durch: Pflanzenwuchs, Abrissbirne oder Loftwohnung.
Um die nächste Ecke hat es immer wieder ein Feld.
Dazwischen auch immer wieder aktuelle Industriekomplexe.

Die Aussicht zwischendurch wie immer grandios.

Eine Hügelkette nach der anderen ist zu erahnen.

Wir mäandrieren gemeinsam mit der M65 – manchmal verläuft sie parallel, dann führt eine Brücke über uns hinweg oder wir fahren auf einem Aquädukt über sie hinweg. Fast den ganzen Tag bildet sie die Geräuschkulisse. Tempi allerdings, die haben wir ganz sicher nicht gemeinsam.

Manchmal ist sie nur in der Ferne zu erahnen.
Manchmal fahren wir über ihr durch.

Der Wind und die schlechte Wasserqualität machen uns zu schaffen. Das zweitere führt dazu, dass wir zwei Mal die Schraube von Gras und Holz befreien müssen (zum Glück lassen wir das Plastik für einmal im Kanal – das ist ziemlich eklig zum entfernen). Das Grasen hat wiederum den Effekt, dass wir dem Wind viel mehr ausgesetzt sind, da keine Schub mehr vorhanden ist. Aber, ohne Natur wäre das ganze auch nicht so spannend.

Drei Swing Bridges gibt es auf dieser Seite – alle drei nicht leicht zu bedienen,

Rishton ist ein kleiner Ort mit vielen Reihenhäusern, zwei Pubs (die eventuell etwas zu Essen anbieten) und mindestens zwei Take aways, die Alternativen bieten.

Hauptstrasse Rishton.
Der typische viereckige Kirchturm, hier von der Kirche in Rishton.

… und wieder einmal Burnley …

Tag 16: bis Burnley, nach der Manchester Road Bridge, ca. 7 Meilen, 7 Locks. Wetter: leicht bedeckt, gewitterhaft, der heisseste Tag bisher.

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Wenn es jeden Tag so drückig und warm wäre, dann würden wir diese erzwungene späte Abfahrt verfluchen (uups … nur ja keinen Schlaganfall kriegen!). Die Schleusen öffnen erst um zehn, wir können gemütlich frühstücken. Nach diesen sieben Schleusen sind wir aber echt froh, dass es den Rest des Tages gerade aus geht.

Es ist wiederum dieselbe Schleuse, die uns schon bei der Herfahrt alles abverlangt hat. Heute: Wasserstand zwischen Schleuse sechs und sieben – gleich null. Schleuse sieben – leer – es braucht noch Wasser aus dem Zwischenraum. Mit: obere Schleuse leeren und untere füllen (dazwischen noch etwas Mist bauen) und dann obere noch einmal etwas füllen und dann beide öffnen und dann schnell durch und – haben wir es geschafft. Aber zu den Schweissperlen auf Grund der Wärme ist noch die eine oder andere aus einem anderen Grund dazu gekommen.

Idyllische Parklandschaft mit Insel … bevor der Plastik im Wasser überhand nimmt.

Richtung Burnley wird es wieder urban. Es zeigen sich das eine oder anderen Überbleibsel der Industrialisierung.

Rückereroberung.
Aus einigen Gebäuden könnte noch etwas werden.

Der Wegfall der Industrie hat einige pittoreske Ruinen hinterlassen aber auch Städte wie Burnley.

Aussicht heute: Weavers Triangle.

Wir legen im Weavers Triangle an und treffen hier auf ein Museum – wieder ein kleines, lokales.

Hier wird stolz die Zeit der Industrialisierung im 19. Jhd. gezeigt. Webstühle, Arbeiterwohnungen, Bildungssystem, Freizeit. Von 1800 bis 1850 ist die Bevölkerung von ca. 4000 auf ca. 40`000 gewachsen. (Kein Wort vom Elend und von der Kinderarbeit).

Baumwolle vor der Verarbeitung.
Bewegtes Spielzeug, aber auch mechanisierte Jahrmärkte.

Ein Rundgang durch die Fussgängerzone zeigt ein wenig luxuriöses Bild: keine Markenkleider, Poundland, sehr viele Männer in Röcken (keine Schotten) und Frauen mit farbigen Kleidern, sehr viele Tattoos, farbige Haare, junge Mütter, Bettler mit und ohne Musik … aber, es hat immerhin ein Theater und mehrere offene und besuchte Restaurants – es wäre spannend die ‹Brexit-Einstellung› dieser Gemeinde zu erfahren.

Eine der Seitenstrassen von Burnley.

Genau das ist das spannende an Kanalbootferien – so langsam wie es vorwärts geht, kann man nicht von einer touristischen Attraktion zur anderen hetzen. Automatisch trifft man auch auf das Normale.